Ja, OK, ich gebe es zu, ich hab mir Diablo IV gekauft. Ich muss dazu sagen, mein letztes Diablo war – wenn ich mich recht entsinne – noch Diablo II, gespielt auf einem Windows NT4 Rechner. Da ich dem Spielen am PC allerdings schon vor langer Zeit zugunsten der Playstation entsagt habe, ich es diesmal auch die PS5 Version geworden.
Erstes Fazit:
Spielt sich gut, man kommt rasch rein und die Steuerung per Controller finde ich persönlich wirklich gelungen, ich vermisse Tastatur und Maus nicht.
Generell läuft das Game flüssig und bugfrei (Ich hatte 2-3 Einbrüche in der Framerate, die waren aber alle kürzer als ein paar Sekunden und möglicherweise auch einer langsamen Synchronisation mit dem Battle.net geschuldet.) Der Sound ist gut und atmosphärisch, wirklich hörenswert.
Die Story? Naja, die Story ist in Wahrheit egal, es geht um “Hack & Slay” und ja, ich spiele mit dem Barbaren. Für einen Casual-Gaming Abend ohne viel nachdenken zu müssen ist das durchaus ideal.
Conclusio: Kann man kaufen, kann man spielen, man sollte sich halt keine tiefschürfenden Stories erwarten sondern eher Lust darauf haben, marodierend und plündernd durch die Lande zu ziehen. Natürlich nur um Gutes zu tun, eh klar.
Tag: playstation
Hogwarts Legacy
Ich spiele aktuell “Hogwarts Legacy” auf der PS5 und was soll ich sagen, für mich ist dieses Spiel bis jetzt das Maß der Dinge auf dieser Plattform.
Das Spiel nimmt einen sanft an der Hand und führt einen gekonnt durch die Steuerung, bis diese einfach “sitzt”, auch die “Oh mein Gott sind das viele!” Menüs gehen einem nach geringer Einspielzeit sehr locker von der Hand.
Grafik? Eindrucksvoll. Kein Ruckeln, keine Einbrüche, keine Fehler oder sonstige Auffälligkeiten. Alles wirkt unglaublich detailliert und scheint mit scheinbar manischer Detailversessenheit designed worden zu sein.
Ladezeiten? So gut wie keine, vorbei die Zeiten eines “Witcher III” auf der PS4, wo das tlw. 30-40 Sekunden gedauert hat. Die wenigen Ladezeiten fallen nicht negativ auf, alles geht zügig.
Sound? Dezent, nicht störend, passt einfach gut.
Schwierigkeit? Ich spiele es auf normaler Schwierigkeit, das klappt ganz gut. Manche Dinge sind fordernd, manchmal flucht man (Meist weil man nicht den richtigen Zauberspruch gefunden hat und der Gegner halt wenig bis keinen Schaden nimmt.) aber in Summe ist es ausgewogen.
Story? Stimmig. Es gibt die Guten, die Bösen, die Verzweifelten und die Opfer aber nichts davon wirkt übertrieben.
Empfehlung? Definitiv ja und das nicht nur für Fans.
Randnotiz: Ich bin nach wie vor schwer beeindruckt, wie leise die PS5 selbst unter voller Last bleibt.
Die Playstation 5
Was für ein unwürdiges Theater. Echt jetzt!
Ich hatte immer schon Playstations, beginnend mit der Ur-Playstation bis zur PS4. Ich war zufrieden, es war einfach meine Wahl einer Spieleplattform (und das Blu-ray Laufwerk hat auch nicht geschadet.) Jetzt wäre es nur logisch, eine PS5 zu bestellen. Wäre. Wenn man denn könnte. Aber die Bestellfenster sind minimal, Sonys Kommunikation ein Drama und bereits bestellte Geräte werden wieder storniert.
JA WAS HABT IHR DENN GEGLAUBT? Dass sich in Zeiten einer Pandemie Spielekonsolen schlecht verkaufen? Wenn der Vertrieb nur halb so gut wäre wie das Marketing, es gäbe keine Probleme. Und warum zum Geier ist das Teil nicht vorbestellbar, auch wenn kein Lieferdatum feststeht? Ob das Teil dann im Dezember, Jänner oder irgendwann kommt, kann ich ohnehin nicht beeinflussen. Es spart nur die Mühe ständig nachsehen zu müssen, ob das Teil jetzt (vor)bestellbar ist oder nicht.
So nicht, Sony. Das war nicht mal “keine Meisterleistung”, diese Performance ist unterirdisch.
Durchgespielt
Richtg, es geht um “The Last of Us, Part II”. Was soll ich sagen? Fangen wir technisch an, da gibt es nichts zu meckern. Mehr kann man auf der PS4 wohl nicht mehr herausholen, in jedem Aspekt großartig. Der Sound, nunja, mir waren die Dialoge im Vergleich zum Rest etwas zu leise, aber das kann man ja einstellen. Dass die PS4 bei so einem fordernden Game ordentlich Lüftergeräusche entwickelt ist jetzt keine Überraschung, also auch hier alles im Rahmen.
Die Handlung: Ohne zu spoilern und wie bereits gesagt, man lebt mit den Charakteren mit, man kennt sie tlw. schon aus Part I und umso schmerzhafter ist die Handlung streckenweise. Auch bei den neuen Charakteren, die man am Anfang wohl (aus guten Gründen) verabscheut, entwickelt sich beim Spieler (oder der Spielerin) ein gewisses Verständnis für deren Handeln. Durchaus auch, weil man gezwungen wird die Story aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und sich so mehrere Handlungsstränge zu einem großen Ganzen fügen. Die explizite Gewalt(darstellung) bleibt ein ständiger Begleiter durch das Game, aber das muss wohl auch so sein um die Message zu transportieren. Ich will hier keine großen psychologischen Abhandlungen darüber schreiben, im Kontext des Games passt das einfach.
Das Ende: Man sitzt vor seinem Bildschirm und ganz langsam sickert durch, was hier abgegangen ist und was die Konsequenz der Summe aller Handlungen ist. Es lässt einen leer zurück, etwas traurig und durchaus nachdenklich. Auch hier hat Naugthy Dog an den richtigen Schaltern gedreht. Es soll ja kein “lustiges” Spiel sein sondern zum Mit- und Nachdenken anregen.
Mein Fazit: Meisterwerk. Bis auf winzige Abstriche einfach ein Meisterwerk. Bravo.
Post Scriptum: Wer wegen ein paar gleichgeschlechtlichen Küssen auszuckt möge sein mittelalterliches Mindset verlassen und sich ins 21. Jahrhundert begeben. Rasch. (Oder weniger diplomatisch ausgedrückt: Ihr spinnt doch komplett.)
The Last of Us, Part II
Lange habe ich gewartet, 3 Jahre hatte ich es vorbestellt und jetzt endlich konnte ich die ersten Stunden spielen. Ein Meisterwerk. Technisch muss ich wohl nichts sagen, es passt alles. Einfach alles. Inhaltlich ist es intensiv, sehr intensiv. Man ist ständig alarmiert, ständig aufmerksam denn selbst das schönste Idyll kann sich in Sekunden in ein irres Chaos entwickeln.
Zu Story, ohne zu spoilern: Da ist schon der eine oder andere Schlag in den Magen dabei. Aber das ist OK und halt so, wie Naughty Dog das wollte. Das große Gejammer über die Story ist für mich nicht nachvollziehbar. Ebenso wie die allgegenwärtige Gewalt – aber was habt ihr euch in einer postapokalyptischen Welt erwartet? Dass die Menschen ums Lagerfeuer sitzen und Kumbaya singen? Es ist wie es ist, es ist genau so vorstellbar und das macht auch das intensive, fast schmerzhafte Spielgefühl aus.
Fazit: Ich liebe es. Aber ich bin auch ein bekennender Fanboy.
Greymoor? No more!
Richtig geraten, es geht um “Elder Scrolls Online“, dessen neueste Erweiterung den Name “Greymoor” trägt. Aber lasst mich etwas ausholen: Als COVID19 vor der Tür stand und ein Lockdown wahrscheinlich wurde, was tut man da als alter Spieler? Richtig, man besorgt sich ein Spiel und “Elder Scrolls Online – Elsweyr” ist es geworden. Auf der bestellten Bluray befand sich allerdings nur ein Installer, der erstmal 78GB aus dem Netz gesaugt hat. Genau das, was ich vermeiden wollte.
Ich habe also in den letzten Wochen und Monaten viel gespielt, meine anfängliche Begeisterung ist allerdings sehr rasch einer gewissen Frustration gewichen. Was jetzt nicht an meinem Bemühen lag, ich hab mich immerhin auf Level 299 hochgeschraubt. In Wahrheit ist ESO (Elder Scrolls Online) nämlich nichts anderes, als ein gigantisches “Hack and Slay”. Durchgehend. Es gibt keine 2 Minuten, in denen nicht dauernd Gegner auftauchen, die noch dazu viel zu schnell respawnen und so Hände & Controller gleichermaßen mit ständigem Tastengehämmer malträtieren. Achja, die tauchen auch gerne unvermittelt hinter einem auf. Euch vor Pfeilschützen hinter einer Biegung oder einem großen Felsen zu verstecken könnt ihr vergessen, die schießen da einfach durch. Nicht gerade Top-Gameplay.
Kommen wir zur Spielwelt, die ist nämlich riesig. Muss sie auch sein, weil eure Missionen zu 90% darin bestehen werden, wie der letzte Depp von A nach B nach C und wieder zurück zu reisen. Per Wegschrein, per pedes oder mit eurem treuen Pferd, so dies möglich ist. Es passiert nur allzu oft ein “Ihr könnt hier nicht reiten”, “Ihr könnte jetzt nicht reiten” und mein Liebling “Ihr könnt nicht reiten, während ihr euch im Gefecht befindet”. Letzteres passiert auch, wenn eine altersmüde Fliege in 10km Entfernung für eine Zehntelsekunde grantig einen krummen Fühler in eure Richtung streckt. (Ich wusste teilweise nicht mal, welcher Gegner jetzt überhaupt gemeint war.) Natürlich gibt es Karten und *hust* Navigation *hust*, aber wer sich detailverliebte Karten und gefinkelte Navigation wie zum Beispiel beim Witcher III erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Die Karten wirken auf mich einfach lieblos und die Navigation, naja, die navigiert halt irgendwie und man steht dann wie der Ochs vorm Tor (oder in diesem Fall Berg) und wundert sich, was das denn soll. Für eine grobe Richtung reicht es, mehr aber auch nicht. Ist besonders mühsam, wenn man verloren auf der Suche nach dem Ziel herumirrt und ständig die selben Gegner wieder auftauchen. Ich gebe zu, da war auf meiner Seite auf der eine oder andere “Rage Quit” des Games dabei.
Missionen. Nunja, derer gibt es einige, aber nach der 20. Mission liest man nicht mehr, worum es geht. Muss man jetzt Schädel, Artfekate oder vermisste Personen einsammeln, es läuft immer nach Schema F ab und macht daher irgendwann keinen Unterschied mehr, welche Story darum gewoben wurde. Rätsel? Nicht erwähnenswert, es gibt nur ganz wenige Gute davon. Den Rest hat man schneller erraten, als mit Nachdenken gelöst. Je komplizierter die Mission, desto weiter kommen einem die Wegstrecken vor und desto mehr Gegner gibt es. Auf Dauer kein tragfähiges Spielkonzept, wenn ihr mich fragt. Überhaupt kann es schon mal passieren, dass man eine Mission abbrechen muss. Weil zum Beispiel ein nötiger Dialog nicht stattfinden kann, da die Spielfigur nicht mit einem spricht. Nein, Restart/Reboot/Warten hat nicht geholfen, man musste die Mission abbrechen und neu starten. Besagten Bug hab ich dann gegooglet, der hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Yay.
Auch die Stärke der Spieler*innen erschien mir nicht immer logisch. Wenn ich als beinahe Level 300 Spieler minutenlang mit einem Boss-Gegner ringe und dann ein Level 20 Charakter (mit einer im Stile Neon-Tokios blinkenden Rüstung und Waffe) auftaucht, der den Gegner in 3 Sekunden umhaut, da passt doch irgendwas nicht.
Um etwas Positives zu sagen, bis auf die letzten paar Tage haben Perfomance und Stabilität keine Probleme gemacht. OK, manchmal musste man am Zielort ein paar Sekunden warten, bis eine Spielfigur auch wirklich erschien, aber damit kann man leben. Dann kam Patch 2.0.4 und es war vorbei, ich hatte streckenweise alle paar Minuten einen totalen “Hänger”, der nur durch den Neustart des Games zu lösen war. Scheinbar lief das Spiel im Hintergrund aber weiter, nach dem Neustart war man nämlich immer tot. Dass der “Patch” fluffige 58GB hatte, kein Kommentar. Bei manch schwachbrüstiger Internetverbindung muss der Spieler (oder die Spielerin) da wohl eine Woche warten. Auf der PS4 lässt sich Spiel dann aber auch nicht spielen, da die dafür nötige Netzwerkfunktion derweilen deaktiviert ist. Beim Download, wohlgemerkt, nicht bei der Installation. Was sich die PS4 Macher da gedacht haben, viel kann es nicht gewesen sein.
Natürlich kann man den Spielfortschritt gegen Einwurf kleiner Münzen deutlich beschleunigen, das wird einem auch ständig unter die Nase gerieben. Man kann jederzeit echtes Geld gegen “Kronen” tauschen, um sich dann im Kronen-Shop zu kaufen, was das Herz begehrt. Cash-Cow nennt man das wohl. Am besten gleich ein ESO+ Abo dazu.
Demnächst kommt endlich “The Last of Us Part 2” raus, ESO wird dann bei mir für längere Zeit stillgelegt. Weil, Spaß macht es mittlerweile eh keinen mehr. Greymoor? No more!